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In drei Schritten zur Überarbeitung deines Ratgebermanuskripts

Du hast einen Ratgeber geschrieben und den letzten Punkt gesetzt? Dein fertiges Manuskript liegt auf deiner Festplatte? Herzlichen Glückwunsch. Ein großer Teil deiner Arbeit ist damit getan. Allerdings ist „fertig“ ein recht dehnbarer Begriff. Deine erste Fassung ist fertig, trifft es wahrscheinlich eher. Denn jedes Manuskript muss überarbeitet werden. Wie stellst du das am besten an? So:

Testleser*innen beauftragen

Wenn du mit dem Text schon relativ zufrieden bist, lass andere dein Manuskript lesen und bitte um Feedback. Aber mit System! Mehr Tipps dazu findest du hier. 

Selbstüberarbeitung

Mit diesen ersten, teilweise konkreten Meinungen, Hinweisen und Ratschlägen kannst du dich an die Selbstüberarbeitung setzen. 

Lass deinen Text zuvor ruhen.

Zeitlicher Abstand ist enorm wichtig, um mit einem frischen Blick auf dein Manuskript zu sehen. Je länger, desto besser, sagt meine Erfahrung mit eigenen Texten. Formulierungen geraten in Vergessenheit, du bist nicht mehr so nah dran und überraschst dich vielleicht sogar selbst: „Das habe ich geschrieben? Sehr gut!“ Du wirst dein eigenes Buch nie so lesen können, wie andere, aber mit genug Abstand wirst du objektiver.

Setze Schwerpunkte.

Auf die Frage, worauf du vor allem achten solltest, gibt es keine allgemeine Antwort. Setze deine eigenen Schwerpunkte. Denn du weißt erstens, wo deine Schwächen liegen (sei ehrlich!) und zweitens, worauf es dir besonders ankommt. Zusätzlich liefert dir das Feedback der Testleser*innen viele Hinweise, wo es noch Probleme gibt. 

Erinnere dich an die „Regeln“

Jede Textsorte hat ihre eigenen Regeln. In journalistischen Texten sind meist die W-Fragen entscheidend man arbeitet sich vom Wichtigsten in die Details vor. Romane orientieren sich häufig an einer Plotstruktur, wie beispielsweise der Heldenreise. Beim Ratgeber wiederum spielen Zielgruppenorientierung, Pointierung, korrekte Leser*innenansprache, Praxisbezug und eine klare Gliederung eine große Rolle. (Dazu gibt es bald einen eigenen Blogbeitrag). 

 

Während des Schreibens ist es nicht immer einfach, alle diese Punkte im Blick zu behalten. Wenn der Text aber bereits vor dir liegt, in der Überarbeitungsphase, kannst du leichter das große Ganze im Blick behalten und dir diese Punkte genauer anschauen. Arbeite hier am besten mit einer Liste, die du nach und nach abarbeitest, je nachdem, wie viel zu tun ist auch in mehreren Durchgängen. 

Dein Manuskript wird so noch einmal ordentlich an Qualität gewinnen. Vielleicht hast du Überschriften umformuliert, redundante Stellen gestrichen oder Beispiele eingefügt. Manchmal ändert sich ein Manuskript in der Überarbeitung stark, bei einigen Projekten geht es nur noch um den Feinschliff. Wichtig ist, dass du zufrieden mit deinem Text bist. Vielleicht findest du auch noch einen Testleser oder eine Testleserin, der oder die bereit ist, ein zweites Mal zu lesen und zu prüfen, ob sich dein Buch jetzt besser liest. 

Lektorat

In jedem Fall ist es hilfreich, jetzt ein externes Lektorat zu engagieren, um dein Manuskript professionell überarbeiten zu lassen. Auch wenn du den Text mit großem zeitlichen Abstand überarbeitet hast, was ja nicht immer möglich ist, wenn du andere Meinungen eingeholt und an deinen Schwächen gearbeitet hast: Es gibt immer blinde Flecken!

 

Ich saß mittlerweile auf beiden Seiten, lektoriere Ratgeber und schreibe sie. Als Autorin bin ich definitiv blind für viele Aspekte, die ich als Lektorin immer im Blick habe. Weil der nötige emotionale Abstand fehlt, wenn man für ein Thema brennt. Auch ich kam nicht ohne Lektorat aus. Zudem können Lektor*innen stilistisch an deinem Text arbeiten und das ist meiner Meinung nach der schwierigste Teil der Selbstüberarbeitung: Jeder von uns nutzt bestimmte Wörter und Wendungen besonders gern, hat grammatikalische Eigenheiten und macht gewisse Rechtschreibfehler immer wieder. Das fällt uns selbst meist nicht auf – Lektor*innen aber schon! 


Du siehst: Mit dem „fertigen“ Manuskript ist es noch nicht getan. Auch nach dem Lektorat hast du noch kein fertiges Buch in den Händen, aber einen weiteren Schritt dorthin geschafft. 

 

Gerne unterstütze ich dich dabei mit einem professionellen Lektorat

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