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Erfolgreich auf der Buchmesse

Meine Tipps für einen gelungenen Besuch auf den großen Buchmessen

Planst du deinen ersten Besuch auf der Buchmesse und fragst dich: Wie bereite ich meinen Besuch am besten vor? Was packe ich ein? Wie nutze ich meine Zeit auf der Buchmesse optimal? Wie funktioniert das eigentlich alles? Dann habe ich einige Tipps für dich. Denn unvorbereitet, einfach mal zum Schauen auf die Buchmesse  fahren ist möglich – wird dann aber vermutlich enttäuschend sein. Egal ob Privat- oder Fachbesucher: Ein bisschen Vorbereitung muss sein.

 

In diesem Beitrag konzentriere ich mich allerdings auf alle, die die Buchmesse aus beruflichem Interesse besuchen. Vorwiegend also Autor*innen. Aber auch Dienstleister*innen aus der Buchbranche, Blogger*innen, Buchhändler*innen usw. profitieren von meinen Tipps.

Der Vorlauf: Deine Vorbereitung

 

Die wenigsten von uns werden nur für einen Tag zur Messe kommen können. Oder jeden Tag extra hin- und zurückfahren. Wer von weiter weg anreist, braucht ein Hotelzimmer. Und gegebenenfalls Bahn- oder Flugtickets. Dabei lautet die wichtigste Regel: Buche rechtzeitig! Das heißt im Falle von Hotels: am besten sofort, wenn der Termin für die nächstjährige Messe bekanntgegeben wird. Sonst wird es sehr schnell utopisch teuer.

Ich habe dieses Jahr direkt über die Messe noch im Januar umgebucht und ein günstiges Hotel gefunden. Das werde ich im nächsten Jahr gleich von Anfang an so machen!

 

Häufig habe ich auch schon gesehen, dass sich Messebesucher*innen Ferienwohnungen oder Airbnbs teilen – auch um die Kosten pro Person zu minimieren. Die Eintrittskarte ist nämlich eher ein kleiner Punkt auf deiner Kosten-Liste.

Die Basics: Deine „Ausrüstung“

Ein Messetag kann lang sein. Viele Schritte durch volle, teils stickige Hallen und unendliche Eindrücke. Damit du das durchhältst, hilft Folgendes:

 

Packe dir einen leichten Rucksack oder eine Tasche. Ich persönlich habe einen klaren Favoriten: Taschen sind zwar oft schicker und man kann schnell mal reingreifen. Aber: Irgendwann tut die Schulter wahnsinnig weh und man hat nie beide Hände komplett frei. Hier votiere ich ganz klar für „praktisch“ statt „schick“. Und: Mittlerweile gibt es ja auch sehr stylische Rucksäcke.

Was soll in deinen Buchmesssen-Rucksack?

  • deine wichtigen Wertsachen, möglichst weit unten und versteckt platziert, damit Langfinger keine Chance haben
  • Wasser
  • Snacks für Zwischendurch, falls der Blutzuckerspiegel in den Keller geht
  • Desinfektionsmittel, versteht sich mittlerweile von selbst
  • Zettel/Notizbuch und Stift, um Wichtiges zu notieren, wenn der Handy-Akku schwächelt
  • Und wenn wir schon dabei sind: eine Power-Bank lohnt sich auf jeden Fall.
  • Schmerztabletten, wenn der Kopf dröhnt, und was du sonst an Medikamenten brauchst
  • Taschentücher
  • eine leichte Tasche, falls du Bücher oder Infomaterial bekommst
  • Wer geräuschempfindlich ist, dem seien auch Ohrenstöpsel empfohlen.
  • deinen Kalender, falls du Termine ausmachen willst
  • Visitenkarten oder Flyer (Wenn du noch keine hast, dann besorge dir noch welche!)
  • Kaugummis oder Bonbons für guten Atem
  • Deo

Pass auf, dass es nicht zu voll wird! Deine Schultern werden es dir danken!

Trage außerdem bequeme Kleidung, zumindest beim Schuhwerk. Ja, bei einer Messe geht es auch ums Sehen und Gesehenwerden. Trotzdem würde ich stark empfehlen, die High-Heels zu Hause zu lassen und Schuhe zu tragen, die du auch noch nach Stunden auf den Beinen erträgst. Ich bin schon in Pumps über die Messe gelaufen. Das war nicht meine beste Entscheidung.

 

Für die Kleidung gilt: Zwiebellook. In den Hallen kann es echt warm werden, aber immer mal wieder geht man auch an die frische Luft und da sollte man sich jeweils anpassen

 

Der Plan: Deine Termine

 

Je nachdem, wie professionell du deinen Besuch angehen willst, solltest du mehr oder weniger planen. Für alle aber gilt:

  • Schau dir im Vorfeld genau das Programm an und überlege, bei welchen Lesungen etc. du auf jeden Fall dabei sein willst. Notiere dir Titel und Standnummer. Und: Plane genug Zeit für die Wege zwischen den Terminen ein! Gerade am Wochenende wird es oft sehr voll in den Gängen und man kommt nur noch langsam voran.
  • Plane außerdem Zeit für freies Bummeln ein, in der du dich auch mal treiben lassen kannst. Sonst rennst du nur von Termin zu Termin und hast gar keinen Blick mehr für kleine Zufallsentdeckungen.
  • Wenn du dich mit jemanden Treffen willst, dann macht einen festen Ort und eine feste Zeit aus. In den vollen Hallen läuft man auch aneinander vorbei, wenn man nur zwei Meter voneinander entfernt ist.

 

  • Plane Pausen ein. Zum Essen, Trinken, um zur Toilette zu gehen und mal durchzuschnaufen.
  • Termine werden in der Regel halbstündlich vergeben und du  solltest deine Wunschtermine schon rechtzeitig vor der Messe anfragen.

     

  • Schreibe oder sag am besten gleich dazu, worum es gehen soll. Gerade Verlagsmitarbeiter*innen haben einen sehr eng getakteten Zeitplan auf der Buchmesse – je genauer sie wissen, was ihnen der Termin bringt, desto besser.
  • Trau dich zu fragen! Mehr als eine Absage kann nicht passieren.
  • Damit man nicht vergisst, zu essen und zu trinken, ist es hilfreich, auch Kaffee- und Lunchtermine zu vereinbaren.
  • Lass dir ein paar Slots frei für verspätete oder spontane Termine. Im „schlimmsten“ Fall hast du da einfach noch einmal ein bisschen Zeit für dich.
  • Notiere dir aber auch die Standnummern von den Ständen, auf denen du „nur“ vorbeischauen willst. Sonst hast du am Ende alles und nichts gesehen.
  • Tausche auf jeden Fall mit allen Terminen Nummern aus. So könnt ihr euch erreichen, falls sich jemand verspätet oder sich der Treffpunkt ändern muss.
  • Und ganz wichtig: Bereite dich auf alle deine Termine vor. Informiere dich über dein Gegenüber, halte nötige Informationen bereit und sei dir bewusst, was dir der jeweilige Termin bringen soll. Das kann auch ein bloßer Plausch sein, um Kontakt zu halten. Du musst nur wissen, was du erreichen willst. 

Die Ausführung: deine Performance

 

Wenn du dann vor Ort bist, ausgestattet mit einem gut vorbereiteten Rucksack, präpariert für deine Termine und mit einem klaren Zeitplan, erinnere dich daran, dass Netzwerken aus Geben und Nehmen besteht.

  • Überlade Verlagsmitarbeiter*innen nicht ungefragt mit haufenweise Infomaterial zu dir und deinen Projekten.
  • Sei höflich und verständnisvoll.
  • Erzähle in deinen Terminen nicht nur von dir, sondern stelle deinem Gegenüber auch Fragen, zeige echtes Interesse.
  • Packe deine Taschen nicht unendlich voll mit Gratismaterialien. Du musst alles noch weiter schleppen! Mache stattdessen Fotos davon, die du dir zu Hause alle wieder anschauen kannst.
  • Schnappe gelegentlich frische Luft.
  • Trinke nicht nur Kaffee und Sekt, sondern auch Wasser.
  • Traue dich „Hallo“ zu sagen, wenn dir zufällig jemand über den Weg läuft, mit dem du in Kontakt kommen möchtest. Wenn er oder sie keine Zeit hat, akzeptiere das. Wenn doch: Jackpot. 
  •  Und ganz wichtig: Entspanne dich und genieße den Messetrubel auch!

Die Kür: deine Buchmessen-Partys

Die Messe ist noch lange nicht vorbei, wenn alle Termine abgearbeitet sind. An vielen Ständen finden am Abend Empfänge statt. Auch in der Stadt kann man bis weit in die Nacht Lesungen und Partys besuchen. Wenn du dich fit genug bist, stürze dich ins Getümmel! Aber vergiss nicht, dass du vielleicht noch einen oder mehrere weitere anstrengende Messetage vor dir hast. 

Nach der Buchmesse ist vor der Buchmesse: deine Nachbereitung

Hab Spaß!

 

Wenn du wieder zu Hause bist, ruh dich aus. Aber denke auch daran, deine Termine auf jeden Fall nachzubereiten: Wem hast du weitere Informationen versprochen? Mit welchem Kontakt stehen Folgetermine an? Wo musst du nachhaken? Bei wem einfach auch mal „Danke“ sagen?

 

Nach der Messe haben alle viel zu tun. Aber es ist üblich, auf Termine zurückzukommen und zu zeigen: Ich habe weiterhin Interesse daran, unseren Kontakt aufrechtzuerhalten. Das ist wirklich sehr wertvoll! Wenn ihr in den sozialen Netzwerken noch nicht verbunden seid, dann ist das jetzt die perfekte Gelegenheit.

 

 

Und: Gleich Hotelzimmer fürs nächste Jahr buchen!

Hab Spaß!

Ich hoffe, dass dir meine Tipps weiterhelfen! Bei aller Planung gilt aber immer auch: Genieße und habe Spaß. Buchmessen sind so tolle Veranstaltungen und niemand will dir dort etwas Böses. Wenn du doch mal vor den Kopf gestoßen wirst, hat das oft auch mit dem Zeitdruck zu tun, der dort herrscht. Das ist in der Regel nicht böse gemeint. Und wenn du das Gefühl hast, vollkommen verloren zu sein, dann lass dir gesagt sein: Auch ich habe noch solche Momente auf der Messe, obwohl ich das schon über zehn Jahre lang mache und es sich phasenweise wie ein Klassentreffen anfühlt. Dazwischen eben auch wieder nicht. Alles ganz normal!

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